Auf dem Hof von Robbe & Berking Classics entdeckt: Gretel, ein Stück »America’s Cup«-Geschichte.
Von Australien über die USA und Italien nach Flensburg – eine lange Reise hat dieser legendäre 12er hinter sich. 1962 war sie das Boot des australischen Herausforderers Sir Frank Packer, gesegelt wurde sie von Jock Sturrock, und sie war das schnellere Boot. Dennoch gewann am Ende wieder einmal die amerikanische Yacht, Weatherly, mit Skipper Bus Moosbacher am Ruder. Ein Rennen gewann Gretel, die anderen gingen denkbar knapp aus. Es war die erste Herausforderung, die wirklich hätte erfolgreich sein können. Benannt ist Gretel nach der Ehefrau Frank Packers, der 1970 mit Gretel II noch einmal versuchte, die »bodenlose Kanne« zu erringen.
Gretel, der erste australische 12er überhaupt, steckte voller neuer Ideen; ihr Konstrukteur Alan Payne hatte unter anderem im Stevens Institute in New York Schlepptankversuche durchgeführt. Weil sie das eigentlich überlegene Boot gewesen war, änderten die Amerikaner nach dem Cup die Regeln: Den Herausforderern sollte kein Zugang mehr zu amerikanischen Design- oder Konstruktionstechnologien gewährt werden. Nach dem Cup segelte Gretel noch viele Jahre in Australien, dann wurde sie nach Europa verkauft und schließlich von Robbe & Berking Classics in Italien gefunden. In Flensburg soll der historische 12er restauriert werden.
Über das Schiff:
Länge 21,16 m; Breite 3,58 m; Tiefgang 2,67 m; Gewicht 26,7 Tonnen; Segelfläche 166,9 qm. Entworfen von Alan Payne, gebaut aus Holz auf Stahlspanten.
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