G O O S E - Y A C H T S ∙ I S L A N D S ∙ H O R I Z O N S ∙ N ° 5 6 ∙ S U M M E R 2 0 2 5

Ton Cup in Hankø. Und als sie im August 1939 am Seawanhaka Cup Race im schottischen Firth of Clyde teilnahm, bemerkte der »Glasgow Herald«, dass die »Geschwindigkeit am Wind der Noreg III höchst beeindruckend war« (»The Glasgow Herald«, 17. August 1939). Nach dem Krieg segelte Kronprinz Olav das Schiff noch weiter, doch 1950 wurde es an einen norwegischen Eigner verkauft. 1961 dann ging es in die USA, zu einem gewissen Gerald W. Ford, Yachtmakler von Beruf. Der segelte es eine Weile, dann verliert sich die Geschichte etwas. Bis das Schiff 1989 in den USA von einem Dänen gekauft wurde, damals war es offenbar zum Fahrtenboot umgebaut, mit einer kleinen Kajüte. Dieser Eigner entfernte die Kajüte und baute die originalen zwei Cockpits wieder ein. Das Rigg musste zuvor in den USA ersetzt worden sein, entworfen von Sparkman & Stephens, komplett mit aerodynamisch geformtem Rod-Rigging als stehendem Gut statt der sonst üblichen Drahtwanten und Stagen. Dieses besondere Rigg gibt es heute noch. 1997 erwarb der Däne Mads Lidholt den 6er, er restaurierte das Boot zum Teil, vor allem das Deck. 2006 hat es der jetzige Eigner, Marc Heijke aus den Niederlanden, gekauft. »Das Deck war restauriert, aber nicht der Rumpf«, berichtet er. »Gemeinsam mit einem Bootsbaumeister und in dessen Betrieb habe ich die Rumpfbeplankung ausgefräst und ausgeleistet, diese Arbeit dauerte alleine acht Monate. Außerdem haben wir den Bereich um den Mast mit Ringspanten aus Edelstahl verstärkt. Ein neuer Mast ist als Rohling vorhanden, ich habe jedoch den früheren Mast von S&S behalten und ebenfalls restauriert. Ich habe mich bei der Restaurierung an den Originalplänen orientiert und alles so weit wie möglich im Original erhalten. Modern sind nur die neuen Winschen von Andersen, oberhalb und unterhalb Deck, die Winschen aus den 1950er- und 60er-Jahren existieren aber auch noch.« Marc Heijke hat das Schiff offenbar mit viel Liebe gepflegt und erhalten. Aber er kennt sich mit Klassikern aus, denn neben der Noreg III hat er noch einen weiteren 6er, entworfen von Willy Lehmann und einst in der DDR gebaut. Mit Noreg III segelte er viele Regatten, in den Niederlanden, aber auch in Cowes und Flensburg. Nun allerdings kommt er zu selten dazu, das Schiff jedoch ist segelfertig und vermessen und könnte gleich beim nächsten Rennen starten. Was begeistert ihn an der Klasse? »Das Segeln, natürlich. Und die Größe der Boote, es sind schon richtige kleine Schiffe, aber sie lassen sich noch einigermaßen einfach über Land zu den Regatten transportieren. Von allen Meter-Klassen sind die 6er vielleicht die aktivsten, aber auch die Klasse, in der sich die meisten bekannten Konstrukteure getummelt haben. Bei den Regatten kommen die ganzen alten Hasen und viele bekannte Leute. Berühmte Konstrukteure und Fans der 6mR-Yachten waren beispielsweise Doug Peterson und Peter Norlin.« Durch die aktive Klassenvereinigung ist die »International Six-Metre« wieder zu einer der interessantesten Bootsklassen geworden. Sie vereint die Eleganz ihrer »Classic Division« mit den innovativen Entwürfen der modernen Boote in der »Open Division«. Die Weltmeisterschaften, die alle zwei Jahre stattfinden, wurden in den letzten Jahren in Kanada, Frankreich, Deutschland und Finnland ausgetragen. Die Segler bringen ihre Boote um die ganze Welt, um an diesen spannenden Regatten teilzunehmen, und das Niveau des Segelns ist hier so hoch, dass die Klasse immer wieder einige der besten Segler der Welt anzieht. // Noreg III steht zum Verkauf durch den Yachtmakler Robbe & Berking Classics. Telefon +49-(0)46131803065, E-Mail: classics@ robbeberking.de TECHNISCHE DATEN DER NOREG III: BAUJAHR 1938 LÄNGE ÜBER ALLES 11,00 M BREITE 1,78 M TIEFGANG 1,70 M GEWICHT 4,2 T weiterlesen 104 105

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