Am Samstag, dem 22. Juni 1935, ließ Mrs Bond in der Werft von J. N. Miller & Sons in St Monans das wunderschöne neue Schiff, das ihren Namen trägt, im Firth of Forth in Schottland zu Wasser. Der große, 20 Meter lange Schoner Ella war im Winter 1934/35 von Ellas Ehemann, dem 30-jährigen Direktor einer Textilfirma in Surrey und Mitglied des Royal Thames Yacht Club und des Royal Ocean Racing Club, William Ronald Somerville Bond, bei Fred Shepherd in Auftrag gegeben worden, einem der führenden britischen Konstrukteure von schnellen Fahrtenyachten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Am Tag des Stapellaufs erregte vor allem die Inneneinrichtung aus Mahagoni die Aufmerksamkeit der Presse. Als Hilfsmotor diente ein 5-Zylinder-Dieselmotor mit 47 PS von Gardner, der – wie für Gardner üblich – bis fast ins 21. Jahrhundert hinein seinen Dienst tat. Ihre Segel waren von der damals führenden Segelmacherei Ratsey & Lapthorn gefertigt. Die Werft hatte in den 1920er- und 1930er-Jahren den Ruf, gute Schiffe zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen zu bauen; das taten sie schon seit dem 18. Jahrhundert. Die Tatsache, dass ein Großteil der Struktur von Ella so erhalten geblieben ist, wie sie in den 1930er-Jahren in St Monans gebaut wurde, spricht Bände über ihre Erbauer – und über die Spezifikationen und das Konzept von Fred Shepherd. In den letzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg segelte Ella an der englischen Südküste Regatten und Touren. In ihren frühen Jahren war sie in den Gewässern der Nordsee keine Unbekannte, wie auch in jüngerer Zeit. Sie gewann 1937 die Kreuzer-Klasse des Coronation Cup des Royal Ocean Racing Club und nahm 1938 an der RORC-Regatta Cowes–Ouistreham teil. Im Sommer segelte sie dann auch noch eine Reise von 1.800 Seemeilen durch Norwegen, die Ostsee und Holland. IHR NAME IST BOND – ELLA BOND. 97
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